Warum ist Battlefield 1 ein Erfolg?

Warum ist Battlefield 1 ein Erfolg?
Im Oktober 2016 kam Battlefield 1 auf den Markt und wurde seit dem in den Medien als das erfolgreichste Battlefield aller Zeiten gefeiert. Ist das gerechtfertigt? Die Verkaufszahlen sprechen für sich. Kein anderes Battlefield hat sich jemals so oft verkauft. Aber sind diese nackten Zahlen ein Indiz, für ein erfolgreiches Spiel? Oder steckt da mehr dahinter? Genau darauf möchte ich jetzt eingehen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern. Der wohl mittlerweile legendärste Trailer der Battlefield-Geschichte und der dazu extrem gut passende Song: "Seven Nation Army". Teamspeak war die Anlaufstelle der Ranger's. EA gab einen Livestream bekannt und kündigte erste offizielle Informationen zum nächsten großen Battlefield an, nach dem durch die Community eher schlecht empfangenen Battlefield Hardline. Als der Trailer begann, herrschte Totenstille. "BOOM", Partystimmung. Der Hype war da. Der Trailer wurde wiederholt. Geil. Einfach Geil.
Dann kam die Beta mit den ersten Ernüchterungen. "Ist das Battlefront?" Stellten einige die Frage. Die ersten Stornierungen der Vorbestellungen zogen sich durch die Community. Andere fanden die Beta gut. Sehr kontrovers die ganze Geschichte. Auch bei uns machte sich Unmut breit. Der großteil jedoch blieb am Ball, was man auch von der gesamten Battlefield Community behaupten könnte.
Und dann war es so weit. Am 21. Oktober 2016 wurde Battlefield 1 veröffentlicht und die Verkaufszahlen sprengten alle Battlefield eigenen Rekorde. Noch nie wurde ein Battlefield Teil so oft verkauft wie Battlefield 1 und nichts anderes konnte man in den Medien lesen. Krass oder? Dann muss das Spiel das beste Battlefield aller Zeiten sein? Auf jeden Fall das erfolgreichste oder? Ist das so?

3 Monate später schrumpfte die Spielerzahl auf die Hälfte und 6 Monate später auf gerade mal ein Drittel. Eineinhalb Jahre später kann das Spiel gerade so sich über der Spielerzahl von dem 3 Jahre älteren Battlefield 4 halten. Klar, nach den nackten Verkaufszahlen ist Battlefield 1 der erfolgreichste Teil der Serie. Aber Wenn man die Spielerzahlen mit denen von Battlefield 4 vergleicht, sieht man da einen klaren Unterschied.
Und genau das ist der Knackpunkt. Hier sollte entschieden werden ob ein Spiel erfolgreich ist oder nicht. Die reinen Verkaufszahlen zeigen nämlich nur, wie gut die Marketingstrategie war. Und die war bei Battlefield 1 wirklich gut. Allein der Trailer sorgte für einen großen Teil der Vorbestellungen.
Ich hoffe DICE sieht das Ganze aber etwas differenzierter. Warum fielen die Spielerzahlen so schnell in den Keller? Dafür gibt es wahrscheinlich viele Gründe. Waffenwahl, Ausrüstung, Abwechslung. Der größte Kritikpunkt wird aber der Casual-Faktor bleiben. Zu den Battlefield Teilen zuvor konnte man noch behaupten, einen guten Mix aus Casual und Simulation zu haben. Wenn man sich mit dem Spiel befasst hat, wurde man auch gut. Das hat sich in Battlefield 1 größtenteils geändert.
Ich vertrete die Meinung, dass ein guter Shooter, keinerlei Schickschnack (Ränge, Freischaltungen etc.) braucht, um Motivation bieten zu können.
Wie gesagt: Jeder hat da so seine eigenen Gründe. Ich hoffe nur, dass DICE es genauso sieht und sich im kommenden Teil das zu herzen nimmt und aus ihren Fehlern lernt. Incursions hätte ich gar nicht mehr Veröffentlicht und stattdessen die Ressourcen anderweitig verwendet. 3 Tage nach Release waren 180 Spieler europaweit online. Wow. Incursions kam da einfach zu spät. Und ganz ehrlich, wenn ich in einem 5vs5 Competitive-Modus keine Matchmaking-Suche mit mehr als zwei Spielern starten darf, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Fazit: Battlefield 1 hat extrem gute Verkaufszahlen, was der guten Marketingstrategie verschuldet ist. Jedoch stürzten die Spielerzahlen, aufgrund eines ernüchternden Gameplay's, schnell in den Keller und kann kaum die Spielerzahlen des Vorgängers in schach halten. Außerdem haben sie den falschen Weg eingeschlagen, in dem sie mit der Casualisierung versucht haben neue Spieler zu angeln. Casual = weniger gutes Gameplay. Weniger gutes Gameplay = weniger Motivation. Weniger Motivation = schnell sinkende Spielerzahlen. Der Competitive-Modus wurde komplett vernachlässigt (wie in BF4, da gab's aber bessere dedizierte Server) und kam im Nachhinein viel zu spät. Wer aber ohne groß nachzudenken, einen netten Shooter im 1. Weltkrieg sucht, ist bei Battlefield 1 nicht verkehrt.
Teilt mir in den Kommentaren mit, wie ihr die Sache seht